Medizinisch-techn. Assistent für Funktionsdiagnostik (m/w/d)
Von Impulsen, Reiz & Reaktion
Medizinisch-technische Assistent (m/w/d) für Funktionsdiagnostik
Ich traf Carina Hossner im Januar in Dresden auf der Messe „Karrierestart“. Wir hatten uns verabredet, damit sie mir erklären kann, was eigentlich hinter der wirklich kompliziert klingenden Berufsbezeichnung „Medizinisch-technische Assistentin für Funktionsdiagnostik“, kurz MTA-F steckt. Sie muss es wissen. Schließlich erlernte die sympathische, junge Frau diesen Beruf und unterrichtet ihn jetzt als Dozentin am Medizinischen Bildungszentrum Bad Kösen. Und ehrlich – so kompliziert ist es gar nicht. Medizinisch Technische Assistenz in der Fachrichtung Funktionsdiagnostik ist ein Beruf im Gesundheitswesen. Als MTA-F führt man mittels modernster Medizintechnik selbstständig und eigenverantwortlich Funktionsprüfungen an Organen durch bzw. assistiert Ärzten bei hochspezialisierten Untersuchungsverfahren. So zeichnet man z. B. mittels sensibelster Mess- und Computertechnik Hirnstromkurven von Patienten auf, überprüft deren Gehör, die Gleichgewichtsorgane, das Riech- und Geschmacksvermögen, die Lungen- und Herzfunktionen und vieles mehr. Die Untersuchungsergebnisse helfen dem Arzt die Diagnose zu stellen und die weitere Behandlung festzulegen. Also eine außerordentlich verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe für Leute mit technischem Verstand und Fingerspitzengefühl. Der einfühlsame Umgang mit kranken Menschen – vom Baby bis zum Greis – steht im Vordergrund. Bei der Untersuchung von Kranken mit Störungen der Kommunikationsfähigkeit, z.B. bei schwerhörigen Patienten, hängt die Qualität der Untersuchungsergebnisse oft von der Geduld und dem Feingefühl der/des MTA-F ab. Diese faszinierende Herausforderung – das hundertprozentige Miteinander von Mensch und Technik macht den unmittelbaren Reiz des Berufes für Carina jeden Tag auf’s neue erlebbar.
„Das schöne an diesem Beruf ist, man lernt nicht nur wie man z. B. Elektroden am Menschen anlegt und die Untersuchungen durchführt, sondern man lernt auch krankhafte Befunde kennen und wie die therapeutischen Maßnahmen dazu aussehen“ berichtete Carina begeistert.
Sie kann z.B. Kindern helfen, die mit einer angeborenen Hörstörung zur Welt kommen und ohne ärztliche Hilfe Probleme beim Spracherwerb hätten. Rechtzeitig erkannt, untersucht und diagnostiziert, kann dem Kind ein Hörgerät verordnet werden, mit dessen Hilfe es die Stimmen seiner Eltern wahrnehmen und so richtig Sprechen lernen kann.
Die theoretische und praktische Ausbildung an einer Berufsfachschule ist bundesweit geregelt, dauert 3 Jahre und beinhaltet mehrere Praktika in verschiedenen Einrichtungen. Lehrinhalte sind u. a. Anatomie und Physiologie, die Krankheitslehre, Physik, Mathematik, EDV sowie Funktionsdiagnostische Fächer.
Nach erfolgreich bestandener staatlicher Prüfung findet man in Krankenhäusern, Rehakliniken, Kureinrichtungen, Arztpraxen, Forschungslabors und vielen weiteren sozialen Einrichtungen Arbeit.
Die Vermittlungsquote für die gut ausgebildeten jungen MTAs für Funktionsdiagnostik aus Bad Kösen beträgt zur Zeit über 80 %!
Und das Lernen geht natürlich ständig weiter – man muss mit der Technik Schritt halten. Nach zwei Jahren Berufserfahrung kann man seine eigene Praxis eröffnen oder – so wie Carina – als Lehrer arbeiten.
Text: Steffi Mrosek; Fotos: Steffi Mrosek/MBZ Bad Kösen